Director´s note

” Kein Hass lebt weder im Geist noch im Herzen des Amazonas-Indianer, nur der gerechte Zorn. Wir wollen Anerkennung unserer indigenen Rechte, das heisst die Anerkennung unserer Landrechte, unser Recht unsere indianischen Traditionen und unsere eigene Kultur zu erhalten und zu fördern.”

 ( Rede des Präsidenten des Verbandes der Indianer von Französisch-Guayana)

  Dieses Zitat ist Teil der Dokumente, die Judith, unsere Heldin dem Gericht in Macapa liefert, so dass drei brasilianische Banditen zur Strecke gebracht werden, die illegal Gold schürfen lassen.

 Dieser Abenteur- und Liebesfilm der im Herzen von Amazonien an der Grenze von Französisch-Guyana und Brasilien stattfindet, führt uns auf eine persönliche Reise unserer Protagonisten mitten durchs „Amapa“ Land, und beleuchtet wichtige Themen, die sowohl für die dortlebende Urbevölkerung von Bedeutung ist, als auch für die ganze Welt:

 

  • Das illegale Goldwaschen (man hört und liest sehr wenig darüber in den Medien, obwohl es ein Riesenproblem in dieser Region ist) hat die Verschmutzung der Flüsse zur Folge und die Gesundheitsgefährdung, insbesondere der dort geborenen indianischen Kinder, die mit Missbildungen geboren werden. Quecksilber wird in der gesamten Nahrungskette gefunden, insbesondere im Fisch (Hauptnahrung der Indios)
  • Die Plünderung von Ressourcen
  • Wilde Migration
  • Prostitution ( darunter auch Minderjährige )
  • Gewalt und Korruption
  • Spionage

  Ich habe jahrelang in Französisch-Guayana gelebt, mich kulturell dort engagiert mit dem Aufbau eines Filmstudios und habe schon sehr oft die Vertreter dieser gefährdeten Urbevölkerung getroffen, die mir sehr am Herzen liegt. Und es geht um die Zukunft der Lunge der Erde, das Amazonasgebiet.

 Ich stellte mir für den Entwurf dieses Filmprojekts viele Fragen wie: Was bedeutet es Native American zu sein, heute und morgen? Was ist das Schicksal unseres Planeten?

 Heute scheint es mir wichtig, durch meine Figuren, diesen Problemen sowohl in der Vergangenheit als auch in der Gegenwart auf den Grund zu gehen.

 Im Angesicht unserer modernen Welt frage ich mich, wie diese Zivilisationen wie die der Chihiros,  die ihre eigenen Vorstellungen von Selbstidentität, Kultur und Glück haben nicht nur überleben können, sondern uns auch den Weg für eine andere Lebensweise in Harmonie mit der Natur zeigen kann.

 Judith, unsere Hauptprotagonistin, erfolgreiche Rechtsanwältin mittleren Alters und Jura-Professorin an der Sorbonne wird eine neue Welt entdecken. Wenn sie schließlich im „Caiman d’or“ am großen Fluss ankommt, einer heruntergekommenen Bar, wo ihr Mann zuletzt gesehen wurde, bevor er umgebracht wurde. Ein Ort der Prostituierten und der rauhbeinigen Goldgräber am Ende der Welt …

 Das Fliehen vor seinem eigenen Leben ist eine der Fragen, die im Mittelpunkt dieses Films steht. Marc entflieht seiner trostlosen Ehe nach Französisch-Guyana, wo er ein Doppelleben führt und Judith flüchtet sich in die Arbeit vor ihrer immer noch offenen Wunde, hervorgerufen durch den Verlust des so lang erwünschten Kindes.

Zwischen der Sorbonne , dem Pantheon und den majestätischen Flüssen des Amazonas  wird dieser Film eine Öffnung und eine neue Sichtweise für den Zuschauer bedeuten, der so manche Gewissheiten erschüttert: wenn man von der übermächtigen Natur überwältigt wird, aber gleichzeitig erkennen muss dass die Menschheit eine große Verantwortung dieser Natur gegenüber hat. 

 Ziel unseres Films ist über gute “Unterhaltung” engagierte Themen anzusprechen… und diesen mystischen Ort des „Cäiman d’Or“ zu entdecken.

 Alain Maline